Über die Ernährung aus der TCM-Perspektive

Grundlegende Ernährungsratschläge

Bereiten Sie Ihre Speisen aus frischen Zutaten auf möglichst einfache und schonende Weise direkt vor dem Essen zu. Als Hauptnahrungsmittel werden Obst, Gemüse, Salate, Keimlinge, Kräuter, Nüsse und Samen, sowie kaltgepresstes Öl zur Zubereitung empfohlen. Vorteilhaft sind außerdem in geringeren Mengen Getreide, Hülsenfrüchte, Gewürze, süße Sahne und Butter. Nicht empfohlen werden Lebensmittel, die industriell bearbeitet wurden, wie zum Beispiel weißes Mehl, geschälter Reis, Zucker, Stärke, raffinierte Öle oder das sogenannte Sojafleisch. Meiden Sie auch alle konservierten Produkte, zu denen auch Obst-, Gemüse-, Wurst- und Fischkonserven zählen, sowie Fruchtsäfte und Getränke, Süßstoffe, Vitamine und sogenannte Würzmittel.

Milch als schädliches Lebensmittel?

Milch und Milchprodukte werden für immer mehr Menschen schwer verdaulich und sind die Ursache der sog. Verschleimung des Organismus. Bei vielen alten Menschen schreitet die Osteoporose – die auch Entkalkung der Knochen genannt wird – auch dann weiter fort, wenn sie Milch trinken. Die Milchprodukte wurden, so wie sie heute zum Kauf bereit- stehen, von fast allen ihren natürlichen Eigenschaften beraubt, sodass ihre positive Wirkung gleich Null ist. Im Gegenteil – in Ländern mit einem geringen Milchkonsum, wie zum Beispiel in China, tritt diese oder eine ähnliche Krankheit überhaupt nicht auf. Woher kommt das? Haben die Chinesen etwa eine besondere Stellung im Rahmen der Menschenarten? Keinesfalls. Aber das Kalzium, das jeder Organismus so dringend benötigt, holen sie sich über Obst, Gemüse und verschiedene Samen, wie zum Beispiel aus dem Sesam in einer Form, die der Körper leicht verarbeitet. Besonders der schwarze Sesam ist für Leute günstig, die an Kalziummangel leiden. Man kann ihn auf folgende Weise zu sich nehmen: 1 Kaffeelöffel schwarzen Sesam in 50 ml kaltes Wasser geben und nach 15 Minuten das Wasser abgießen. Der schwarze Sesam wird gründlich gekaut und geschluckt. Es ist vollkommen ausreichend, diese Dosis 1x täglich zu sich zu nehmen.

Das Problem der Milch liegt nicht so sehr darin, dass die Milch selbst oder die Milchprodukte schädlich wären, sondern vielmehr darin, dass unser übermäßiger und einseitiger Verbrauch unsere Verdauung belastet. Die Sterilisierung, Pasteurisierung und ähnliche unnatürliche Prozesse verändern die Qualität der Milch und ihre positive Wirkung auf den Organismus in großem Umfang. Zudem kann Kalzium aus tierischem Eiweiß wesentlich schlechter aufgenommen werden als das Kalzium aus pflanzlichen Quellen. Nehmen wir zudem noch viele tierische Eiweiße zu uns, steht den Knochen das Kalzium nicht einmal zur Verfügung, da es die Harnsäure neutralisieren muss, die bei der Verdauung der Proteine frei gesetzt wird. Möchten wir durch die Aufnahme von Kalzium der Osteoporose vorbeugen oder sie sogar heilen, wäre es günstig, einige verdauungsunterstützende Kräuter zu verwenden.

Gewürze als Medikament

Viele Heilkräuter und Gewürze erhöhen die Verdauungsintensität. Die meisten gesundheitlichen Probleme beruhen auf einer mangelhaften oder zu langsamen Verdauung, bei der das Essen im Magen zu gären und faulen beginnt (sog. Kompost). Dabei entstehen giftige Stoffe, die über den Darm in das Gewebe gelangen und so den Organismus vergiften. Heilkräuter und Gewürze erwärmen den Magen und das Blut, regen den Appetit an und wecken die Sinne. Häufig haben sie eine antibakterielle und antiparasitäre Wirkung und verbessern auch die körperliche Immunität. Sie stellen die Aufnahme der Nährstoffe über die Darmwand in den Blutkreislauf sicher. Einige von ihnen helfen bei Blähungen, beseitigen Schleim und Unreinheiten im Magen, im Darm, in den Lungen und Atemwegen. Sie beeinflussen auch die Peristaltik, wie die Darmbewegung genannt wird.

Am stärksten unterstützen Cayenne-Pfeffer (Chili), Pfefferkörner und Ingwerpulver die Verdauung. Des- halb müssen wir sehr streng auf die Menge achten, denn alle diese Gewürze erwärmen den Organismus stark, d.h. sie bringen Hitze bzw. Yang in den Körper. Zu den mittelstark verdauungsanregenden Gewürzen zählt: frische Ingwerwurzel, Zimt, Nelken, Kardamon, Basilikum, gelber Ingwer (Kurkuma), Sellerie, Knoblauch, Meerrettich, Senf und Zwiebeln. Weniger verdauungsanregend wirken die Gewürze und Heilkräuter, die vor allem gut bei Blähungen wirken: Koriander, Kreuzkümmel, Fenchel, Dill und Pfefferminze, da diese dem Körper die Yin- Kühle bringen.

Der frische Ingwer gilt als universelles Arzneimittel gegen nahezu alles. Er regt die Verdauung an, hilft bei Reisekrankheiten und bei Erkältungen. Diese Eigenschaften werden sogar den Zwiebeln und Knoblauch zu- geschrieben. Ähnlich wie Knoblauch senkt auch Ingwer den Cholesterinspiegel im Blut. Man kann ihn in feine Scheibchen schneiden und ihn mit dem Essen kochen, man kann ihn aber auch gerieben verwenden. Wir können die fast fertigen Speisen damit bestreuen oder ihn zur Salatsauce oder aufs Butterbrot geben.

Der gelbe Ingwer – besser bekannt als Kurkuma – verbessert die Darmflora und unterstützt die Lebertätigkeit. Er normalisiert sowohl erhöhte als auch erniedrigte Darmfunktionen und unterstützt die Eiweißverdauung. Er ist Bestandteil jeder Currymischung und verleiht ihr die charakteristische gelbe Farbe.

In die gleiche Familie wie Kurkuma gehört auch Kardamon. Vom Kardamon wird niemals wie bei den vorhergehenden Gewürzen die Wurzel verwendet, sondern der Samen, der zu einer der besten und verträglichsten Mittel zur Unterstützung der Verdauung gehört. Er regt die Milz an und intensiviert die Verdauung. Wird er der Milch zugegeben, so vermindert er deren verschleimende Wirkung. Beim Kaffeebrühen sollte man eine halbe gemahlene Kardamonkapsel hinzugeben, denn diese neutralisiert das im Kaffee enthaltene Koffein. Zudem hat er einen interessanten Geschmack. Soll er zur Unterstützung der Verdauung dienen, kombiniert man ihn am besten mit Fenchelsamen.

Knoblauch, Ingwerpulver und Chili sind sehr wirkungsvoll bei mykotischen Infektionen (Pilzinfektionen) des Magen-Darmtraktes. Die Koriandersamen wirken ähnlich wie Kreuzkümmel und Fenchel, sodass sie häufig zusammen verwendet werden. Sie passen zum Beispiel gut zu Weißkraut. Frischer Koriander, den wir ohne Mühe im Garten anbauen können, hat eine kühlende Wirkung.

Auch Safran sollte in der europäischen Küche niemals fehlen, denn er harmonisiert die Verdauung, ebenso wie Majoran, der die Verdauung beruhigt oder auch Thymian, der die Verdauung unterstützt und Feuchtigkeit austrocknet. Hervorragende Beigaben zu jedem Essen sind zum Beispiel die frischen Blätter der Petersilie (mit harntreibender Wirkung und gegen Blähungen), Kresse, Schnittlauch oder Liebstöckel (stärkt die Verdauung).

Die bekannteste Gewürzmischung ist bei uns das Currypulver. Es existiert eine unendliche Anzahl von Varianten, wobei für unsere europäischen Bedingungen jedoch die Mischung die beste ist, die wir uns selbst zubereiten können. Das ist überhaupt nicht schwierig und alle Zutaten sind bei uns in einem gut sortierten Kräuter- und Gewürzladen erhältlich.

  • 250 g Koriandersamen
  • 1 ˝ Teelöffel Kreuzkümmel
  • 1 ˝ Teelöffel schwarzer Senfsamen
  • 1 ˝ Teelöffel Samen des Bockshornklees

Wir rösten alle Zutaten in der Pfanne, damit sich ein besseres Aroma entwickelt und das Gewürz eine längere Haltbarkeit annimmt. Dann lassen wir die Mischung auskühlen und mahlen sie in der Gewürzmühle. Zuletzt mischen wir noch 3 Esslöffel Kurkuma darunter. Sollten Sie noch getrocknete Curryblätter bekommen, geben Sie auch davon noch 20 g in die Mühle dazu. In Anbetracht dessen, dass die Zusammensetzung optimal und der Geschmack vorzüglich ist, können wir alle Speisen mit dieser Mischung nach Belieben würzen – Gemüse, Suppen, Fleisch usw. Die Verdauung funktioniert hervorragend, man nimmt auf natürliche Weise ab und fühlt sich nach einem solchen Essen leicht. Aus eigener Erfahrung kann ich dieses Gewürz nur allen empfehlen. Unsere Küche kommt ohne Currypulver nicht mehr aus, ebenso wie unsere Verdauung.

Eine der gesündesten Getreidesorten ist Hirse. Nach Ansicht der chinesischen Medizin stärkt sie die Nieren und die Milz, also die am meisten ausgelaugten Organe in der heutigen Zivilisation. Hirse ist heutzutage ein in Vergessenheit geratenes Lebensmittel. Viele Menschen kennen sie nicht einmal mehr und wissen auch nicht, wie man sie zubereitet (sie ist im Reformhaus oder Bioladen erhältlich). Hier gleich zwei leichte Rezepte zur Anregung:

Süßer Hirsebrei

300g Hirse wird mit heißem Wasser überbrüht, anschließend mit einem halben Liter kaltem Wasser in einem Topf aufgesetzt und 10 Minuten lang gekocht. Anschließend gießen wir so viel Wasser auf, dass ein Brei entsteht, lassen das Ganze nochmals 3 Minuten unter ständigem Rühren kochen und mischen unter den fertigen Brei 4 geraspelte Äpfel (oder anderes Obst – Zwetschgen, Brombeeren) und etwas Naturzucker (am besten Rohrzucker). Zugedeckt noch etwa 5 Minuten stehen lassen. Da das Auge immer mitisst, bestreuen wir den fertigen Brei mit Zimtzucker und geben je nach Geschmack noch Butter hinzu. Rezept für 4 Personen.

Hirse mit Pilzen und Gemüse

300g Hirse wird mit heißem Wasser überbrüht, anschließend mit einem halben Liter kaltem Wasser in einem Topf aufgesetzt und 10 Minuten lang gekocht. Das fein geschnittene Gemüse (Brokkoli, Möhren, Petersilie, Sellerie, je nach Geschmack) und die Pilze (Austernseitling) werden in Olivenöl leicht angedünstet. Zuletzt werden 2 TL der oben genannten Koriandermischung untergerührt und mit Salz abgeschmeckt. Etwas Wasser aufgießen und weich dünsten. Anschließend mit der Hirse mischen und mit frischer Petersilie bestreuen. Guten Appetit.

Grüner Tee

„Tee ist ein Wundermittel bei der Erhaltung unserer Gesundheit. Er hat eine besondere lebensverlängernde Macht. Tee ist Elixier“, schrieb im Jahr 1211 der gelehrte japanische Mönch Eisai in seinem Traktat über wirkungsvolle Aufgüsse aus Teeblättern.

Die Chinesen und Japaner trinken sozusagen ausschließlich grünen Tee. Der Unterschied zum sogenannten schwarzen Tee, an den wir und fast die ganze Welt gewöhnt sind, liegt darin, dass die geernteten Blätter bei der Verarbeitung keiner Fermentierung unterzogen werden. Dadurch bleiben alle natürlichen, für die Gesundheit so wichtigen Stoffe, erhalten. Fermentierter Tee unterscheidet sich von nicht fermentiertem Tee ebenso, wie sich raffinierter Zucker von nicht raffiniertem Zucker unterscheidet. Der nicht raffinierte Zucker ist ebenfalls gesünder, da es sich um ein Produkt handelt, das wenig von seinem Urzustand verloren hat.

Nachfolgend gebe ich grundlegende Informationen über sieben besonders bedeutungsvolle Wirkungen von Tees weiter, die nachgewiesen werden konnten. Manches scheint geradezu unglaubwürdig, aber es handelt sich um seriöse Forschungsergebnisse.

Grüner Tee:

  1. Unterstützt die Krebsprävention. Menschen, die regelmäßig grünen Tee trinken, haben ein wesentlich geringeres Risiko an Krebs des Verdauungstraktes zu sterben. Die zahlreich im Tee-Extrakt enthaltenen Katechine schützen wirklich bedeutsam vor der Weiterentwicklung der Krebszellen, da sie die Menge der Stoffe senken, welche die Mutation der menschlichen Zellen hervorrufen, die dann zur Entstehung von Krebs führen.
  2. Unterstützt die Regulierung des Blutdrucks und des Cholesterin- und Zuckergehalts im Blut. An diesen segensreichen Wirkungen sind wiederum die Katechine
  3. Verzögert den Die Teeblätter enthalten auch Vitamin E, das ein Antioxidant ist. Der Wirkstoff verlangsamt die Zelldegeneration, also den Alterungsprozess. Ein noch wesentlich wirkungsvolleres Antioxidant ist in den Gerbstoffen des Tees enthalten. Die Tatsache, dass grüner Tee reich an diesen Stoffen ist, bestätigt uns nur das, was der Mönch schon längst propagierte.
  4. Erfrischt Körper und Geist. Tee enthält wie Kaffee Koffein, dessen aufputschende Wirkung auf den Organismus allgemein bekannt Der Unterschied ist, dass das Koffein im Tee (manchmal auch Thein genannt) zum einen milder und schonender wirkt, zum anderen über längere Zeit ohne Gewöhnungsgefahr und ohne Nebenwirkungen ist.
  5. Schützt vor Mit grünem Tee wurden durch verdorbene Lebensmittel verursachte Beschwerden, Durchfälle und ähnliches behandelt. Die Stoffe, die gegen die Verbreitung der schädlichen Bakterien bei Vergiftungen wirken, sind wiederum die Katechine. Zur Prävention reicht die Hälfte der üblichen Tagesmenge, d.h. ein halber Liter grüner Tee täglich.
  6. Tötet Viren ab. Verdienst an der Vernichtung der Viren haben wieder die Katechine. Sie wirken stark auf die Grippeviren ein und inaktivieren sie Grüner Tee enthält natürlich auch Vitamin C. Die Erleichterung, die durch häufiges Trinken eines stärkeren Tees bei Grippe eintritt, hat also auch ihre wissenschaftliche Erklärung.
  7. Beugt Schäden an den Zähnen Das ist der Verdienst des in den Teeblättern enthaltenen Fluorids. Die Bedeutung der präventiven Wirkung wird vor allem bei jungen Leuten sichtbar. Eine Mundspülung mit grünem Tee nach dem Essen hilft auch gegen „Mundgeruch“ – in Anbetracht des Flavonoidgehalts.

Grüner Tee kann als allseitig wirkungsvoller Bestandteil der sogenannten funktionellen Ernährung angesehen werden, der den physiologischen Bedürfnissen des Menschen entspricht. Außerdem ist er – bei richtiger Zubereitung – auch sehr geschmackvoll!

Einer der besten und berühmtesten chinesischen grünen Tees ist der Lung Ching (Drachenbrunnen). Er wird auch Tee des Kaisers genannt und ist für seine „vier Einzigartigkeiten“ bekannt: grüne Farbe, ausgewogener Geschmack, spezifischer Geruch und schöne Form. Aus den flächigen grünen Blättern wird ein klares gelb-grünes Getränk mit leicht süßlichem, erfrischendem, aromatischem Geschmack, der sich lange im Mund hält, was für diesen Tee besonders typisch ist. Für ein Kilogramm getrockneter Lung Ching Blätter benötigt man 50 000 Teeblätter, die einzeln von Hand gepflückt werden. Diese Teeblätter werden im Gegensatz zu den anderen grünen Tees nicht gerollt, um eine Form zu bekommen. Dieser Tee ist für unsere westliche Zivilisation sehr gut geeignet, denn er hat eine kühlende Wirkung, die von den meisten von uns heute gebraucht wird. Für einen optimalen Geschmack und optimale Wirkung des Tees ist die richtige Zubereitung wichtig. Wir lassen das Wasser aufkochen (wenn möglich ungechlortes, denn es beeinflusst den Geschmack erheblich) und lassen es auf 70° C abkühlen (ca. 10 Min.). Danach gießen wir mit einem Liter dieses Wassers 0,5 – 1 g Teeblätter auf (was man mit zwei Fingerspitzen fasst – max. 50 Blätter). 3 Minuten ziehen lassen, abseihen und trinken. Man kann auch einen zweiten Aufguss nach dem gleichen Prinzip zubereiten, allerdings sollte das Wasser nur noch ca. 60°C warm sein. Diesen Aufguss lassen wir 5 Minuten ziehen. In China wird manchmal auch der erste und zweite Aufguss zusammengegossen. Er sollte aber niemals länger als 5 Minuten (!) ziehen und grundsätzlich frisch getrunken werden – nicht abends kochen und morgens trinken. In diesem Fall würde er der Gesundheit schaden. Ich persönlich ziehe den Tee der acht Schätze vor, der außer grünem Tee auch andere Blüten und Früchte enthält. Interessant ist auch der Tee aus den Blätter des Ginkgo Biloba Baumes Grüner Zweig im Herzen. Die getrockneten Blätter erhöhen die Blutzirkulation im Gehirn und verringern somit die Gefahr, dass es zu Mangelerscheinungen der Gehirngefäße, Migräne-Kopf- schmerzen, Schwindel und Erinnerungsschwäche kommt. Sie schützen die Gehirn- und Nervenzellen vor der Zerstörung durch freie Radikale und vorzeitigem Alterungsprozess. Sie schützen ebenfalls vor einer Ansammlung von Blutkörperchen und damit vor Entstehung von Thrombosen. Ginkgo Biloba ist also ein her- vorragendes Mittel zur Vorbeugung von plötzlichen Gehirnattacken, Angina pectoris, Myocardinfarkt und Hypertonie. Er verbessert die wichtigen Hirnfunktionen wie Lernen, Erinnerung, Scharfsinn und Verarbeitung von Informationen. Das Getränk der Ginkgo-Biloba-Blätter ist eine wichtige Prävention vor vorzeitiger Senilität, Demenz, Wahrnehmungsstörung, Alzheimer-Erkrankung und Gehirnschädigungen. Es beeinflusst günstig Störungen des peripheren Kreislaufs und der Venenerkrankungen, wie z.B. Unterschenkelgeschwüre oder Durchblutungsstörungen der Extremitäten mit Krämpfen. Die Blätter des Ginkgo-Biloba-Baumes werden des- halb in China zurecht „Jungfrauen-Haar“ genannt.

Ein Blick auf die Jahreszeiten

Die Anpassung der Ernährung an die Jahreszeiten sollte eigentlich selbstverständlich sein. Viele von uns essen jedoch das ganze Jahr über dasselbe, ohne auf die Jahreszeiten Rücksicht zu nehmen, da alle Lebens- mittel (angeblich) in immer gleicher Qualität in den Läden erhältlich sind. Wir sollten uns aber bewusst machen, dass die meisten Lebensmittel vom Körper am besten unter den Bedingungen aufgenommen werden, unter denen sie wachsen und gedeihen. Dort schmecken sie auch am besten.

Für die Gesundheit und die Abwehrfähigkeit des Organismus ist es das Beste, die Lebensmittel zu essen, die gerade reifen oder die sich ohne besondere Anstrengungen für eine bestimmte Zeit gut lagern lassen.

Die nachfolgende Tabelle wertet die geläufigsten Lebensmittel nach Auffassung der chinesischen Medizin, also nach dem Geschmack, der Wärmewirkung und dem Einfluss auf den Organismus. Die Wirkung der Lebensmittel wird gleichzeitig durch die Zubereitung beeinflusst, sodass Schweinefleisch oder Ente zwar kühlen (siehe Tabelle), aber natürlich nur, wenn sie gekocht oder gedünstet werden. Wird gebacken, gebraten oder gegrillt, verwandelt auch das „kühlste“ Lebensmittel seine Wirkung in eine heiße um, und eben diese ist in der heutigen Zeit unerwünscht. Die heutige Zeit ist eine schnelle, die den aktiven Menschen zum Vorteil dient. Ständig sind wir in Eile und haben für nichts ausreichend Zeit. Es gibt immer so vieles, was wir noch schaffen müssen. Wir essen hastig und unregelmäßig, wobei wir noch die Zeitung lesen, telefonieren und dabei einen Actionfilm im Fernsehen anschauen. Gleichzeitig  stürzen  jeden Augenblick Ereignisse, neue Nach- richten oder Sensationen auf uns ein, die aber eine Gültigkeitsdauer wie Eintagsfliegen haben. Aber die Emotionen sind in Gang gesetzt und alles zusammen führt dann zu dieser „inneren Hitze“. Also zu dem Zustand, in dem der Mensch ununterbrochen auf „on“ geschaltet ist, bereit für Aktionen, vorgeglüht und gestartet. Das Problem liegt darin, dass es zwar gut ist, einen solchen Zustand vor dem Endspiel der Fußball- WM zu erreichen. Aber bitte nur die Akteure! Nicht aber permanent, wie das bei der heutigen Bevölkerung überwiegend der Fall ist und was heute schon als Normalzustand betrachtet wird. Amerika ist voll von Workholikern und aktiven Leuten. Ein ausgeglichener, ruhiger Mensch wird schon fast als Faulpelz empfunden und kann sich wesentlich schlechter zwischen solchen „Kämpfern“ durchsetzen und zur Geltung kommen. Ein Mensch mit „innerer Hitze“ verhält sich auch dementsprechend. Er ist hektisch, spricht schnell, isst schnell, ist unruhig, kann häufig nicht still sitzen und sich konzentrieren. Das Gesicht ist meist gerötet, er ist heißblütig, zappelt mit den Beinen, dreht und wendet sich, ist häufig auch gereizt und aufbrausend – ein Choleriker, wie er im Buche steht. Solche Menschen – und von ihnen gibt es mehr als genug – sollten nicht ihre innere Hitze noch durch Lebensmittel verstärken, die dem Körper „Hitze“ zuführen. Sie sollten zwischen neutralen und kühlenden Lebensmitteln auswählen, natürlich immer in gekochter oder gedünsteter Zubereitungsform. Gebratene, scharfe, gegrillte Gerichte oder auch Alkohol sind Öl auf das Feuer, das wir doch löschen wollen. Kurzfristig steigen zwar die Flammen noch weiter empor, der Brennstoff ist aber umso schneller verbraucht. Ein überhitzter Motor gibt auch noch den letzten Rest seiner Kraft, bevor er endgültig stehen bleibt. Ein Mensch mit „innerer Hitze“ ist wie eine heiße Herdplatte, auf die wir Öl (in Form von erhitzenden Gerichten) tropfen lassen und eine explosive Reaktion eintritt. Ein ausgeglichener Mensch des kühlen Typs ist eine mehr oder weniger kalte Herdplatte, bei der (bei dem) selbst ein halber Liter Öl keine ungewollten Reaktionen hervorruft. Die Gerichte bitteren Geschmacks hingegen (Zichorie, grüne Blattsalate, Aubergine, Sellerie, Zucchini, Radieschen usw.) sind Gerichte, die den überhitzten Motor kühlen und das dem Motor fehlende Öl auf- füllen. Das bedeutet natürlich nicht, dass sich ein Mensch mit „innerer Hitze“ von einem Tag auf den anderen mit in seinen Augen leeren Speisen ernährt. Dieser Illusion gebe ich mich nicht hin. Die Reaktion dieser Menschen ist eher diese: „Ich esse, was mir schmeckt und fette meinen Darm gut ein. Wenn ich erst einmal im Krankenhaus liege und sie mir gebratene Hähnchen bringen, nützt es mir auch nichts mehr. Denn man muss leben, solange das Herz schlägt.“ Dazu gibt es nichts zu sagen. Vielleicht nur das eine: Wer erst einmal im Krankenhaus gelandet ist, trifft dort mit Sicherheit einen völlig anderen Menschen an – einen demütigen, jammernden, der weiß, dass die Reue zu spät kommt. Dann wird es leichter sein, die Krankheit den Ärzten zuzuschreiben, die nicht fähig sind zu helfen. Ein solcher Mensch möchte nichts für seine Gesundheit auf- bringen und er wird auch nichts dafür hergeben. Jeder ist seines Glückes und seiner Gesundheit Schmied. Essen, Emotionen, Lebensstil – all das führt heute zur Bildung der „inneren Hitze“ im Organismus und nur jeder selbst kann dieser Hitze durch entsprechende Ernährung vorbeugen. Es liegt an jedem selbst, wie viel ihm seine Gesundheit wert ist.