Was bedeuten Hautprobleme für uns?

Die Haut ist der Spiegel unseres Inneren

Alle unschönen Erscheinungen auf der Haut sind nach der chinesischen Medizin nur die Spitze eines Eisberges innerer Erkrankungen. Es geht niemals um eine Erkrankung der Haut als solche, sondern immer um die Erkrankung innerer Organe. Was wir an bzw. auf der Haut sehen ist eigentlich das Spiegelbild dessen, was sich in unserem Organismus abspielt. Wie schon im Kapitel über Allergien näher erklärt wurde, sind die Bahnen der Lungen, des Dickdarms und der Haut sehr eng miteinander verbunden. Deshalb hängen auch häufig Allergie und Asthma zusammen. In letzter Zeit können wir zunehmend mehr Hauterkrankungen sehen, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern, und das sogar in den frühesten Stadien des menschlichen Lebens. Die Ursachen der Ekzeme können wir in angeborene und erworbene Ekzeme unterteilen. Bei den angeborenen Ekzemen spielt die Schwangerschaft, sowie ein bestimmter angeborener Mangel eines oder beider Elternteile eine große Rolle, bei den erworbenen vor allem die Ernährung und Emotionen. Die häufigste Erscheinungsform der Hauterkrankungen ist die Neurodermitis, dass bei Kindern von Geburt an auftritt und nach der westlichen Medizin unbekannter Ursache ist. Nach Ansicht der chinesischen Medizin handelt es sich aber immer um eine Kombination schädlicher Faktoren: innere Hitze, innere Feuchtigkeit, Wind, heiße Toxine und ein bestimmter Mangel des Organismus. Die innere „Hitze und Feuchtigkeit“ entsteht meist aus ungeeigneter Ernährung und aus innerer Hitze bildet sich innerer „Wind“, der dann für das Jucken der Haut verantwortlich ist. Die „Feuchtigkeit“ bildet erhabene Pusteln oder ein feuchtes Ekzem, aus dem dann entweder eine weiße dünnflüssige oder aber eine gelbe, klebrige und schmierige Flüssigkeit, ähnlich dem Honig, fließt. „Hitze“ bildet rote entzündete Flecken auf der Haut und „heißes Toxin“, welches das Blut befällt, bahnt sich den Weg nach außen in Form einer gelben, klebrigen, entzündeten Schmiere. Alle diese Hauterkrankungen werden von einem bestimmten Mangel des Blutes verursacht. Aus Sicht der chinesischen Medizin bedeutet dies eine verringerte Qualität des Blutes bereits seit Geburt. Später wird sie von verschiedenen schädlichen Faktoren befallen oder bildet ein Pilzgeflecht, das für die Entstehung dieser Schadstoffe geeignet ist.

Kräutermischungen bei Hautproblemen

Warum leiden manche Kinder schon gleich nach der Geburt an Ekzemen? Die Chinesen erklären dies mit der Theorie des inneren heißen Toxins, das in der Schwangerschaft auf die Frucht übertragen wird und über das Blut in Form eines Ekzems nach außen transformiert wird. Es ist ähnlich wie beim Schnellkochtopf. Der Überdruck von Hitze und Feuchtigkeit geht allmählich in ein Pfeifen über. Werden die Ekzeme durch Hormonsalben unterdrückt, muss sich der Überdruck an einer anderen Stelle freisetzen. Da die Haut mit den Bahnen der Lunge und des Darms verbunden ist, treten meistens nach „Abheilen“ des Ekzems Allergien, Asthma oder Darmentzündungen auf. Bei allen diesen Ekzemen wird eine Kräutermischung aus 36 Kräutern gegeben, welche die Aufgabe hat, die „Hitze und Feuchtigkeit“ auszuscheiden, den „Wind“ zu verringern, das „heiße Toxin“ aus dem Organismus zu eliminieren und das Blut zu stärken. Die Mischung ist sehr komplex und umfasst somit auch alle verschiedenen Ausdrucksformen. Das heißt, sie scheidet Überflüssiges aus und regt andererseits zur Ergänzung von Mangelhaftem an. Es geht nicht nur um die Unterdrückung einer Erkrankung, um ein Stoppen oder Wegdrücken des Ekzems in die Tiefe, wie das die in der westlichen Medizin verordneten Hormonpräparate machen, sondern gleichzeitig um die Ausheilung der Erkrankung. Die Bezeichnung der Mischung Hauch eines Seidenfächers deutet bereits die Beruhigung und das Fächeln der schmerzenden, nässenden und juckenden Fläche des Ekzems an.

Selbstverständlich ist eine begleitende Diät unumgänglich, die Süßigkeiten, Milch, gebratene und gewürzte Speisen sowie Alkohol ausschließt.

Zu den Hauptfaktoren, welche die Entstehung eines erworbenen Ekzems verursachen, gehören Emotionen. Diese Art der Ekzeme treten aber eher im Erwachsenenalter auf.

Bei der Schuppenflechte können wir ähnliche Ursachen wie bei den Ekzemen finden. Natürlich ist dieser Zustand aber wesentlich tiefer, dauert meist länger an und es sind mehr Bahnen, Meridiane und Organe betroffen. Eine Behandlung ist hier nicht immer einfach. Meistens spielt die Psyche eine große Rolle und solange die psychische Blockade bzw. der anhaltende psychische Druck nicht behoben werden kann, kann auch die Schuppenflechte nicht hundertprozentig ausgeheilt werden. Es gibt viele Patienten, die deshalb zum Toten Meer fahren. Hier umgibt sie außer dem Klima auch eine gute Atmosphäre und sie können eine Weile ihre Sorgen vergessen. Außerdem werden sie auch von der Feuchtigkeit und dem Meeressalz geheilt und ihre Schuppenflechte geht nahezu völlig zurück. Oft kommt die Schuppenflechte aber nach einem halben Jahr wieder, da es sich um eine innere Erkrankung handelt.

In Bezug auf Warzen vertreten die Chinesen die Theorie, dass sie nur an den Enden der Extremitäten auf- tauchen, sowohl an den Händen als auch an den Füßen, und ihre Ursache eine mangelhafte Zirkulation von Blut und Energie ist, die nicht bis in die Peripherie gelangen. Deshalb sammeln sich größere Mengen von Stoffwechselprodukten an den äußersten Teilen des Körpers (Hände, Füße), die durch eine ausreichende Zirkulation von Blut und Energie eigentlich aus dem Körper ausgeschieden werden sollten. Diese treten in Form trockener Warzen nach außen. Die Chinesen heilen Warzen durch Förderung und Belebung der Energie und wenden gleichzeitig die Kräutertinktur Austrocknung des Reisfeldes an. Nach einigen Tagen schält sich die Warze von der Körperoberfläche ab. Die Tinktur steht uns bereits zur Verfügung, und was die Kräutermischung zur Förderung der Blutzirkulation betrifft, so gehört die Beruhigung der gekräuselten Oberfläche zu den am besten geeignetsten.

Auch die Schuppen der Kopfhaut werden nach der chinesischen Medizin entweder durch übermäßige Feuchtigkeit oder durch Blutmangel mit innerem Wind verursacht. Bei fetten Schuppen hat sich die Kräutermischung Stilllegung des Gelben Flusses bewährt. Wichtig ist auch wieder die Umstellung der Ernährung: Milch, Milchprodukte, Süßigkeiten, scharfe und gewürzte Speisen usw. absetzen.

In unserer Bevölkerung stoße ich häufig auf das Problem Akne, insbesondere bei Jugendlichen. Häufig bevorzugen sie eine Ernährung vom Typ Fast Food, also Hamburger und ähnliches vom Imbissstand und trinken Cola dazu. Und schon haben sie das „hausgemachte“ Problem, das Akne genannt wird. Die angegebenen Speisen und Getränke führen dem Organismus Feuchtigkeit und Hitze zu, die sich dann im Blut ansammeln und von Zeit zu Zeit wie ein Vulkan in Form eitriger Hauterkrankungen oder Akne ausbrechen. In diesem Fall ist natürlich wieder eine Ernährungsumstellung notwendig, eine Änderung der Lebensweise und der Stressfaktoren. Sie wird mit der Kräutermischung Samtener Jasmin-Teint unterstützt, die das Blut von heißen Toxinen reinigt und entzündungshemmende Kräuter enthält. Sie ist also eine Art chinesisches natürliches Antibiotikum. Dazu wird meist noch die Gigi-Creme gegeben, welche die Heilung und Regeneration der Haut beschleunigt. Hat jemand die Neigung zu solchen Beschwerden und kehrt wieder zu seiner „alten“ Lebensweise zurück, so fällt alles ins alte Gleis zurück. Die Behandlung der Akne ist immerhin keine lebens- lange.

Zu den Hauterkrankungen lassen sich auch die Erkrankungen der Nägel und Haare mit einreihen. Menschen, die weiche, gespaltene, brüchige Nägel haben, leiden nach der chinesischen Medizin an einem „Blutmangel der Leber“, da das Blut in der Leberbahn die Nägel ernährt. Besteht in der Leber ein Blutmangel, der durch eine Blockade oder durch übermäßige die Flüssigkeiten austrocknende Hitze entsteht, oder besteht ein primärer Blutmangel, insbesondere bei Frauen, so wachsen die Nägel sehr häufig in schlechter Qualität. Sie spalten sich, brechen, sind weich oder es bilden sich Längsrillen. Die Kräutermischung, die hilft, das Leberblut zu beleben, nennt sich Armband der acht Perlen. Insbesondere bei Frauen nach der Geburt, nach langem Stillen, bei Erschöpfungszuständen, Stress oder bei Frauen, die eine starke Menstruation haben, ist es ratsam, das Leberblut zu ernähren und zu beleben.

Haarausfall ist auch ein immer häufiger auftretendes Problem. Nach der chinesischen Medizin steht im Hintergrund immer ein Mangel der Essenz in der Nierenbahn. Die Haare sind entweder trocken, brüchig, strohig oder fallen aus. Nach der chinesischen Medizin ernährt das Blut die Haarwurzeln, die wie die Getreideähren mit den Wurzeln in der Unterhaut gehalten werden. Steht das Getreide auf trockenem Boden und regnet es lange nicht, sodass die Erde lange keine Nährstoffe bekommt, so fällt natürlich das trockene Korn aus. Zu einer solchen Situation kommt es häufig bei Erschöpfung und Stress, insbesondere bei Frauen, denen dann die Kräutermischung Mähne des schwarzen Rappen hilft. Die Erschöpfung der Nierenessenz kann durch angeborenen Mangel, übermäßige geistige und physische Arbeit, oder auch übermäßige sexuelle Aktivität verursacht werden. Ist das Leberblut schwach und liegt eine Nierenschwäche vor, werden die Haarwurzeln nur unzureichend versorgt. Die Haare verlieren die Farbe, ergrauen und fallen aus, ähnlich wie die Getreidekörner bei Trockenheit. Diese Kräutermischung ergänzt die Nierenessenz, versorgt die Energiereserven des Organismus und stärkt das Leberblut. Es erübrigt sich zu betonen, dass die Behandlung keine kurzfristige ist und ein Effekt sich nicht von heute auf morgen einstellt. In Anbetracht dessen, dass zuerst die Essenz der Nieren ergänzt wird, die dann bis in die allerhöchsten Partien der Haarröhrchen aufsteigen muss, das heißt bis in die Unterhaut am Kopf, handelt es sich eher um eine mehrmonatige Behandlung. Aber eine andere Alternative außer der Perücke gibt es nicht. Ähnlich wurden auch graue Haare nach dem vierzigsten Lebensjahr als natürliche Abnahme der Nierenessenz gewertet, wobei es vor dem vierzigsten Lebensjahr ein bestimmter Mangel der Nierenenergie war. Präparate, die das Ergrauen der Haare verzögern und deren Ernährung verbessern, enthalten die vielblütige Knöterichwurzel. Es handelt sich zum Beispiel auch um Shampoos, die in der Apotheke erhältlich sind und die zusammen mit der Kräutermischung Mähne des schwarzen Rappen angewendet werden. Das Shampoo des mysteriösen Mönchs enthält fünf Kräuter. Das erste Kraut „vielblütige Knöterichwurzel“ hat die chinesische Bezeichnung He Shou Wu. Seinen Namen erhielt es durch einen taoistischen Mönch mit dem Namen He, der zu seiner Zeit (vor ca. 2000 Jahren) mit grauen Haaren in die Berge in die Einsiedelei ging und sich dort überwiegend von der Wurzel dieses Heilkrauts ernährte. Nach zwei Jahren kehrte er in sein Dorf zurück und zur Überraschung aller waren seine grauen Haare schwarz, dicht und fester geworden. Seit dieser Zeit nennen die Chinesen dieses Heilkraut „Schwarze Haare des Herrn He oder He Shou Wu.

Ein weiterer Bestandteil des Shampoos sind die Ligusterfrüchte (chinesisch Nu Zhen Zi), ein Samenkorn in der Größe einer Kaffeebohne, welches das Yin des Organismus stärkt und damit auch die Essenz und die Haarwurzeln machtvoll ernährt. Außerdem ist noch der Samen des indischen Sesam enthalten, der eine ähnliche Wirkung hat.

Das letzte Heilkraut dieser Mischung ist der pilzliche Parasit – Winterwurm der Sommerpflanze. Wie die Bezeichnung bereits verrät, ist es ein Heilkraut, das aus einem Wurm wächst. Es scheint unglaubwürdig, aber ich erkläre es gleich: Das Samenkorn ist für den Wurm ein Nahrungsmittel, das er aber nicht verdauen kann. Im Gegenteil, das Korn verdaut ihn. Es siedelt sich in seinem Verdauungstrakt an, keimt dort allmählich und

„frisst“ seinen Gastgeber auf, wodurch der Kreislauf geschlossen wird. Im Winter stellt es einen Wurm dar, aus dem dann im Frühjahr eine Pflanze wächst (siehe Abbildung des getrockneten Heilkrauts – zur Hälfte Wurm, zur Hälfte Pflanze). Diese Pflanze wächst nur in Tibet auf den Wiesen und ist sehr selten (denn in Tibet gibt es nicht viele Wiesen). Deshalb ist sie auch extrem teuer und somit eines der teuersten Heilkräuter überhaupt – zur Information: 1 kg kostet 5000,- US Dollar. Interessant ist auch, wie die Heilkraft dieser Pflanze entdeckt wurde. Die Chinesen bemerkten, dass die Ziegen, die an einer bestimmten Stelle weideten, wesentlich mehr Milch gaben, widerstandsfähiger und gesünder waren, es ihnen schlicht weg gut ging. Deshalb begannen sie nachzuforschen, womit sie sich ernähren, und so wurde das Geheimnis gelüftet. Es stärkt das Yang der Nieren und damit auch die elementare Essenz.

Die chinesische Medizin verwendet zur Unterstützung der Heilung auch verschiedene Heilkräutersalben für die Haut, wie zum Beispiel Streicheln des Pandabären, Gigi-Creme, Austrocknung des Reisfeldes, Salbe für die glückliche Familie usw., die zwar nicht die Ursache der Erkrankung heilen, aber die Heilung wesentlich unterstützen und beschleunigen.